Die Bundesregierung hat einen Expertenrat zur Bekämpfung der Corona – Pandemie und ihrer Folgen eingerichtet. Der Sitz dieses Gremiums ist das Kanzleramt. Wir wissen, dass die Berater*innen der DGfB für Einzelne und Familien in Krisen einen gesellschaftlich wichtigen Beitrag leisten können. Deshalb boten wir mit dem folgenden Brief unsere Mitarbeit in dem Gremium an. Eine Antwort auf diesen Brief, der an den Kanzleramtsminister Schmidt und an den Vorsitzenden des Expertenrates, Herrn Prof. Dr. Heyo Krömer versandt wurde, steht noch aus.
Chef des Bundeskanzleramtes und
Bundesminister für besondere Aufgaben
Herrn Wolfgang Schmidt
Bundeskanzleramt
Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin
Fachliche Expertise der Deutschen Gesellschaft für Beratung (DGfB) zur Bekämpfung
der Coronavirus Pandemie – Nutzen prozessorientierter reflexiver Beratung und
psychosozialer Unterstützung
Sehr geehrter Herr Kanzleramtsminister Schmidt,
bereits zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 hat sich die Deutsche Gesellschaft für Beratung e.V., Dachverband von mehr als 25.000 Berater*innen für personen- und organisationsbezogene Beratungsleistungen wie auch zahlreichen Weiterbildungsstätten, öffentlich zu Wort gemeldet und sich für die Interessen der Menschen eingesetzt, die besonders von den Folgen der Pandemie betroffen waren und zusätzliche Beratungsangebote benötigen.
In unserem Offenen Brief von 23. April 2020 haben wir unsere Unterstützung und unser Know-how angeboten.
Die geschäftsführende und neue Bundesregierung hat noch im Dezember 2021 gemeinsam einen Corona-Krisenstab im Kanzleramt eingerichtet zur Verbesserung der Impfkampagne und zur Bund-Länder-Koordination. Bundeskanzler Olaf Scholz berief unmittelbar nach dem Amtsantritt ein Expertengremium zur wissenschaftlichen Begleitung der Covid-19-Pandemie ein. Diese außerordentlich kompetent und ausgewogen besetzten Gremien waren bereits nach wenigen Tagen arbeitsfähig. Das hat unseren höchsten Respekt!
Heute fordern wir Sie auf, die Expertise der DGfB und ihrer Mitgliedsverbände bei der Bekämpfung der Pandemie auch in Ihren Gremien für den Transfer zwischen Basis und Entscheidungsgremien in Anspruch zu nehmen.
Die Berater*innen in unseren 24 Mitgliedsverbänden verfügen über ausgewiesene Konzepte (auch von Krankenkassen zertifiziert) und Beratungskompetenzen für die multifaktoriellen Anforderungen dieser Pandemie. Die Angebote basieren sowohl auf wissenschaftlicher als auch berufspraktischer Expertise. Die Berater*innen in den von uns vertretenen Verbänden sind in der Lage, kurzfristig Konzept- und Beratungsangebote für besonders belastete Berufsgruppen in Behandlung und Pflege von Covid19-Patient*innen und zur Vermeidung von Burnout und (innerer) Kündigung zur Verfügung stellen.
Im Hinblick auf den steigenden Beratungs- und Unterstützungsbedarf in den Regionen können unsere Berater*innen qualifizierte Beratungsangebote für von Covid19 betroffene Menschen, deren Angehörige und/oder für Menschen, die durch soziale Isolation, Ängste oder durch
aktuelle Überforderungen aus dem Gleichgewicht und in Krisen geraten sind, anbieten. Viele unserer Berater*innen sind bereits tätig, wenn Familien auf Grund unterschiedlicher Haltungen zur Impfung auseinander zu brechen drohen. Sie bieten zusätzliche Kapazitäten an für die Beratung von Erkrankten und deren Angehörigen. Die Beratungen tragen zu einer signifikanten Entlastung und verbesserter Handlungsfähigkeit betroffener Menschen bei und entlasten indirekt Mitarbeitende in den medizinischen Berufen. Gern kann das bestehende Angebot ausgeweitet werden.
Dies sind nur einige Beispiele zur Veranschaulichung unseres Angebotes. Gern stellen wir unser wissenschaftliches und praktisches Wissen wie auch unsere Erfahrung in den Feldern der psychosozialen und betrieblich-organisationalen Beratung und Kommunikation zur Verfügung. Wie eine Unterstützung der DGfB und ihrer Mitgliedsverbände konkret aussehen kann, erläutern wir gern in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen.
Sie erreichen uns unter der oben angegebenen Anschrift oder per Mail:
b.reimann@dgfb.de; m.haake@dgfb.de oder info@dgfb.de;