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Schlaglichter aus dem Beratungsverständnis

Schlaglichter aus dem Beratungsverständnis

Professionelle Beratung ist eine feste Institution der modernen Gesellschaft. Die Akteure der modernen Gesellschaft stehen vor hohen Anforderungen und Ansprüchen (Globalisierung, Digitalisierung, Individualisierung, gesellschaftliche Spaltung, Klimawandel …). Beratung begleitet und unterstützt die Entwicklung von Individuen, Gruppen und Organisationen angesichts dieser Ansprüche.

Beratung ist mehr als Information. Als reflexive Beratung hilft sie Ratsuchenden, ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen, Beziehungen und Vernetzungen und damit auch die gesellschaftlichen Zusammenhänge prüfend zu betrachten (zu reflektieren), um sich so mit den genannten Herausforderungen produktiv auseinanderzusetzen.

Beratung ist vielfältig. Berater*innen unterstützen Personen, Gruppen und Organisationen bei der Bewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben, Problem- und Konfliktsituationen, z.B. in den Bereichen Erziehung und Bildung, Sozial- und Gemeinwesen, Arbeit und Beruf, Familie und Partnerschaft, Wohnen und Freizeit, Gesundheit und Wohlbefinden, Ökologie und Technik, Pflege und Rehabilitation, Ökonomie und Politik. Beratung ist subjekt-, anliegen- und kontextbezogen sowie gender- und kultursensibel.

Beratung erfolgt freiwillig. In manchen sozialrechtlichen Handlungsfeldern findet Beratung allerdings auch unfreiwillig oder halbfreiwillig statt.

Beratung macht handlungsfähig. Auf Grundlage einer vertrauensvollen Beziehung der Beteiligten und der Klärung des Beratungsanliegens sollen erreichbare Ziele formuliert, verfügbare Ressourcen entdeckt, verdeckte Aufträge und problemerzeugende gesellschaftliche Zusammenhänge reflektiert und fundierte Entscheidungen getroffen werden. Beratung unterstützt Menschen auch bei der Bewältigung nicht behebbarer Belastungen. Sie regt zum Perspektivwechsel an und hilft bei der Entwicklung angemessener Handlungspläne. Das Ziel der Beratung ist i.d.R. erreicht, wenn die Ratsuchenden Entscheidungen und Wege zur Problembewältigung gefunden haben, die sie selbst in verantwortungsvoller Weise umsetzen können.

Beratung braucht Vertrauen. Beratung erfolgt auf der Grundlage eines rechtlich geschützten Vertrauensverhältnisses. Dazu gehört ein noch nicht in allen Bereichen eingeräumtes Zeugnisverweigerungsrecht für alle Berater*innen. Professionelle Berater*innen kennen die berufs- und beratungsrechtlichen Bestimmungen. Das Handeln der Beratenden basiert auf ethischen Standards. Dies betrifft zum Beispiel die in der Beratungsbeziehung entstehenden Abhängigkeiten, mit denen sorgsam und verantwortungsvoll umzugehen ist.

Professionelle Beratung hat einen hohen Qualitätsanspruch. Dies wird insbesondere gesichert durch die Berater*innenpersönlichkeit und eine wissenschaftlich fundierte Aus- und Weiterbildung. In deren Mittelpunkt stehen die persönliche, soziale und fachliche Identität und Handlungskompetenz der Beratenden.

Berater*innen reflektieren ihr Handeln systematisch und machen es überprüfbar. Die Ratsuchenden haben – auch im Sinne des Verbraucherschutzes – Gelegenheit, Beschwerde einzulegen.

Lesen Sie hier die vollständige Fassung als PDF.

Als Dachverband professioneller Beratung vernetzt die Deutsche Gesellschaft für Beratung e.V. (DGfB) über
25.000 aktive Berater*innen aus 21 Fach- und Berufsverbänden. Mit ihrer Gründung (2004) verständigten sich ihre Mitglieder auf ein gemeinsames Beratungsverständnis, das mit der Mitgliederversammlung 2020 in einer neuen, aktualisierten Fassung verabschiedet wurde.
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